Wohl, wohl dem Mann

En cliquant ici, vous entendrez cette partition, séquencée par Christophe D. 

Ce lied de Seidel est le n° 41 (pp. 182-4) du volume 3 (1814) du Auswahl von Maurer Gesängen

On trouve le texte (sans partition) à la p. 398 (n° 44) du Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer: Zum Gebrauch der Grossen National-Mutter-Loge zu den drei Weltkugeln in Berlin, und aller mit ihr vereinigten Logen in Deutschland (1810, 1813, 1819).



1. 

Wohl, wohl dem Mann, der mit dem Loos, das ihm der Herr beschieden, bei Sturm und heiterm Himmel groß, mit hohem Sinn zu frieden, in seinem Gleise singend fährt, die frohe Stunde nützet, bei stillem Fleiß, der ihn ernährt, mit heitrer Stirne schwitzet.

2. 

Der, wenn das Glück ihm Knipschen schlägt, ob seiner Laune lachet, durch Schätze, die sein Inn’res hegt, sich selber glücklich machet: der Sorgen, Kummer und Verdruß versinget und verscherzet, und, wenn er Unrecht dulden muß, es als ein Mann verschmerzet.

3.

Der mißt nach Tonnen nie sein Glück, und nicht nach Millionen; aus seinem Standpunkt strahlt sein Blick hoch über ferne Zonen; sein ist die weite Gotteswelt mit ihren Schätzen allen; denn schuf nicht, was mir wohl gefällt, Gott mir zum Wohlgefallen?

4.

Mir ward, obgleich das Glück mich trillt, Ersatz für seine Tücke, denn er, der Menschenvater, füllt so reichlich jede Lücke. Gab mir für Gold und Ueberfluß, Geschmack an höhern Freuden, und lehrt mich, mäßig im Genuß, was ich nicht brauche, meiden.

5.

Gab mir dieß lebende Gefühl, die Wahrheit einzusehen; gab mir Gesang und Saitenspiel, um Eit'les zu verschmähen. Manch frohes Stündchen schenkt er mir, der gute liebe Vater; und drückt mich Sorge da und hier, nie fehlt mir der Berather.

6.

Wie ewig seine Sonn’ ihm glüht, glüht auch mein Herz ihn immer; ihm danket laut mein Freudenlied bei jedes Morgens Schimmer. Und dann – dann geht es, wie zum Tanz, zur Arbeit rasch und munter, drum geht mir auch umt milderm Glanz die Sonne lächelnd unter.

7.

Mein Loos, schon lange steht's im Buch des großen Weltregierers; und ich verehr als Segensspruch den Wink des weisen Führers. Er ist's der in mir Stärke schafft, die Bürde leicht zu tragen. O müßt ich denn bei so viel Kraft nicht schämen mich, zu klagen?

8.

Drum fließ mein Blut, wie Aether leicht, laut tönt s in allen Sinnen: die Freudenbäche sind nie seicht, die aus uns selber rinnen. Dank dir, du aller Freuden Herr! das schönste Gut der Erde, das gabst du mir, Allgütiger. Hilf, daß ich dankbar werde!  

Merci à qui voudrait bien proposer une traduction de ce texte.  

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