Le premier lied maçonnique allemand
Cliquez ici pour entendre un fichier mp3 de cette partition, séquencé par Christophe D.
Merci d'avance à qui voudrait bien fournir une traduction du texte.
Johann Sigismund Scholze (1705-1750) a publié, sous le pseudonyme de Sperontes, divers recueils de chansons dans les années 1730 et 40, sous le titre singende[r] Muse an der Pleisse. L'un de ceux-ci, daté de 1745 (couverture ci-contre), se termine (n° 50, disponible ici ou ici) par une chanson dont le caractère maçonnique est mis en évidence par l'impression, sous la partition, d'une équerre, d'un niveau et d'un compas, comme on le voit mieux au détail ci-dessous. Elle présente l'intéressante particularité d'être la première chanson certainement maçonnique en allemand qui ait été éditée (un an avant le recueil de Lenz). (NB : sur une page de son riche site, le Dr. Roland Müller a mis en évidence deux chansons encore antérieures - respectivement 1741 et 1743 - parues dans des recueils profanes et qui, sans être explicitement maçonniques, le sont très probablement). Dans le recueil, elle suit la chanson des Mopses qui porte le n° 49. Cette partition a été rééditée en 1909 avec un accompagnement au piano (voir p. 238). Le texte figure sous la partition aux pages précitées. On le trouvera ci-dessous, tel que reproduit à une page du riche site du Dr. Roland Müller. L'incipit Sprecht, Vernünfftler, immerhin ... peut sans doute se traduire par Raisonneurs, causez toujours comme vous voulez de notre Ordre. |
Sprecht,
Vernünfftler, immerhin,
Was ihr wollt von unserm Orden,
Der euch recht zum Rätsel worden;
So verkehrt als euer Sinn
Das Urtheil von unsern Geheimnißen spricht;
So wenig entdeckt ihr und wißet sie nicht.
Euer schändlicher Verdacht,
Eure schnöde Lästerungen,
Die bisher auf uns gedrungen,
Haben uns nicht laß gemacht:
Wir bauen unsre Häuser ohn Kalk und ohn Stein,
Die weder vergänglich noch mangelhaft seyn
Denkt ihr denn, voll Unvernunft,
So viel würdig edle Glieder,
So viel redlich treue Brüder
Unter der Freymäurer Zunfft,
Verletzten die Tugend, verdürben den Staat?
O schafft euch vor Wahnwitz bei Zeiten doch Rath!
Unser Zweck bei jeder That,
Nach den strengsten Liebes-Pflichten,
Lauter Gutes zu verrichten,
Hat Vernunft zum Oberrath,
Mit andern, inzwischen, die Pflichten gemein:
Bescheiden, gelassen, gefällig zu seyn.
Auf der vorgesetzten Bahn
Denen Lastern zu entstehen,
Und den Tugendweg zu gehen,
Ehren wir soviel man kan;
Den Herren des Himmels, die Fürsten der Welt,
Und thun, was Gesetz und Verordnung enthält.
Bey dem allen, was ergötzt,
Jeder vor sich selbst empfindet,
Uns zusammen fest verbindet,
Bleibt der Wohlstand unverletzt.
Als Bürger und Freye, als Bruder und Freund,
Hält uns das traulichste Bündnis vereint.
Unsre Logen sind allzeit
Der Vergnügung reine Tempel,
Und ein richtiges Exempel
Unverbotner Lustbarkeit:
Was ehrbar, was mäßig, was löblich nur ist,
Wird nirgends in unsrer Gesellschaft vermißt.
Also seht ihr überüihrt,
Daß wir immer darnach streben,
Nützlich und vergnügt zu leben:
Daß dem Orden, der uns ziert,
Auch weder Verspottung,Verleumdung, noch Bann
In Zukunfft mehr Eintrag und Schaden tun kann.
Wer nun aber überhaupt,
Von dem allen, was wir treiben,
Und was viele davon schreiben,
Weder richtig denkt, noch glaubt;
Dem wird das Geheimniß der Freymaurerey
Zum ewigen Rätsel. Es bleibet dabey!